Sonntag, 29. Mai 2005

Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker...

...was ich getan habe, mit dem Ergebnis, grünes Licht für normales Training.
Seit letzter Woche ist die Schonzeit also vorbei. Schade, gerade hatte ich mich daran gewöhnt...man kann seine Freizeit tatsächlich auch außerhalb gedanklich zementierter Fixierung auf Mindestwochenkilometer abwechslungsreich und sinnvoll gestalten. ;-)
Nun gehe ich ja nicht direkt in die Vollen: wie im Herbst schaue ich mal, dass ich um die 50 Kilometer pro Woche sammle, halte aber auch jede 4. Woche eine Regenerationswoche ein. Das hatte ich zuvor nie beherzigt, bin aber jetzt davon überzeugt, dass mir das Runterfahren in regelmäßigen Abständen gut tut.
Nach dem Klingenlauf, der mir vor allem wieder meinen Hang zum mentalen Schwächeln bestätigt hat, folgte Samstag ein 8 km Lauf den Rhein entlang, über zwei Brücken - Theodor Heuss Brücke und Apollo-Brücke, oder wie sie auch immer heißen mögen. Die Wetterlage wie am Wettkampftag, wahnsinnig heiß und sonnig, - trotzdem bewegte ich mich auf schattenloser Strecke, ohne auf die Tube zu drücken, recht zügig im 5.30er Schnitt fort. Allerdings geriet der Lauf gegen Ende hin, an der Rheinuferpromenade, zum langsamen Slalom durch Menschenmassen, 8,2 km schließlich in knappen 47 min, bei 5 km waren es noch 33 min gewesen.
Danach schwitzte ich, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Dass ein halbwegs dehydrierter Körper noch so viel Wasser vergeuden kann, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.
Die Fahrt zur nächsten Tanke dauerte 5 min, eine Ewigkeit, die ich nur mit Halluzinationen überbrücken konnte. Der Kassierer guckte ziemlich schräg, als ich ihm die bereits während der Wartezeit an der Kasse leergesoffene Wasserflasche präsentierte: Pfand musste er dafür nicht mehr berechnen ;-)
Mit dem guten Vorsatz, heute aber nicht erst in der Nachmittagshitze zu starten, begab ich mich gestern spät zu Bett.
Mit richtig frühem Start wurde es also auch nichts, aber um 9 Uhr lief es sich im grünen, schattenspendenden Wald doch weitaus angenehmer. Es kam mir sogar angenehm kühl vor.
Groß geplant hatte ich nichts, 10 km und dann mal unterwegs entscheiden, ob ich noch was dranhänge. Heute machte es ausnahmsweise dann so viel Spaß, dass ich Schleife um Schleife einbaute und schließlich 18 km total locker und unangestrengt zusammen kratzte .
Der nächste Wettkampf soll auf jeden Fall unter anderen, gemäßigteren klimatischen Bedingungen erfolgen! Ich habe "Blut geleckt" und will den 5er Schnitt so lange wie möglich durchziehen. Wenn ich es bei Hitze jetzt schon 5 km lang schaffe, sollte es mit ein bisschen Tempotraining in den kommenden Wochen doch drin sein, ein Ergebnis von 51 min zu erzielen. Es muss nur die passende Strecke und "mein" Tag sein!

Freitag, 20. Mai 2005

Alles was drin ist!

Am 1. April habe ich hier in diesem Blog zum Glück eine interessante Zahl notiert. 400 m auf der Bahn volle Pulle "alles was drin ist, alles was drin ist" (Front 242) mit dem Ergebnis 1.38 min.
Ich war zu Recht deprimiert.
Knappe zwei Monate später, gestern an gleichem Ort: Zunächst mal zeigte mir das "Einlaufen" im Wald schon deutlich, dass es besser lief. Vorneweg joggte in unserer Gruppe ein 2.42 h M 45er Marathoni. Ich fühlte mich geehrt, hinterherhecheln zu dürfen. Wie unterschiedlich müssen wir die Waldrunde erlebt haben. Für mich waren 5,3 km in 27.59 min schon nicht mehr langsam, für ihn ein Spaziergang. Das Prinzip des Warmlaufens kommt bei mir da leider nie so recht zum Tragen ;-)
Trotzdem fühlte ich mich gut! Regelrecht beschwingt, als ich die Zeit sah: im Winter waren wir da immer mit 31,32 min unterwegs gewesen! Gut, das hatte u.a. auch an Schnee, Eis und Dunkelheit gelegen...trotzdem, ich fand es ziemlich eindrucksvoll, dass ich leidlich wenig angestrengt hatte mithalten können!
Nach Dehnen, Lauf-ABC und drei Steigerungen lautete die Ansage für die "Schnellen": 1500 m, 1000 m, 500 m Tempo, die Serie zwei mal. Für mich und zwei Neueinsteiger wurden gnädige 1200 m, 800 m, 400 m beschlossen, auch zwei mal.
Ich mimte also die Tempomacherin für uns drei Krücken. Drei Runden, 1200 m - keine Ahnung, wie ich das angehen sollte. Mit den beiden anderen im Schlepptau rannte ich einfach mal nach Gefühl los. 1.48 min für die erste Runde, 1.56 min für die zweite Runde (3.44 min 800 m), 1.48 min für die dritte Runde! Keuch, 5.32 min für 1200 m, das fand ich jetzt nicht so schlecht! Vor allem, weil ich die Waldrunde ja auch schon in einem für mich flotten Tempo zurückgelegt hatte.
200 m Gehpause, dann die 800 m!
1,43 min, 1.53 min, gesamt 3.36 min...mir war schon etwas flau, zum Schluss wurde es hart.
200 m Gehpause, dann die 400 m !
Da waren nur noch 1.40 min drin, danach waren wir echt am Ende!
Gemeinsam beschlossen wir, dass es keinen Sinn hätte, die Serie zu wiederholen - da waren wir doch noch zu tempounerfahren. Man hätte dann wohl ein wenig langsamer sein müssen, um noch Kraft übrig zu haben. Für's nächste Mal weiß ich Bescheid. Also liefen wir locker aus.
Nun zurück zum Anfang: am 1. April die 1.38 auf 400 m. Das war ein einzelner
Tempolauf, danach war ich fertig, nichts ging mehr, alles was drin war!
Gestern hingegen insgesamt 2400 m in nicht so viel langsamerer Gangart!
Irgendwie glaube ich, da ist noch mehr drin! Und ich gestehe: das zu glauben, macht Spaß!

Mittwoch, 18. Mai 2005

Into the trees

So, da ham wa den Salat. Der Garmin taucht nix in Wupperwäldern. Keine Überraschung eigentlich, - unter belaubten Baumwipfeln scheinen GPS-Signale bermudadreieckmäßig zu verschwinden.
Immerhin gibt es eingedenk dieser Signal-Unterbrechungen Erstaunliches über meinen heutigen Lauf zu berichten.
Meine 10 km Hausstrecke war nur 8,2 km lang. Allerdings verweigerte der Garmin zweimal für ca einen Kilometer seinen Dienst und beschränkte sich auf die Stoppuhrfunktion - somit bin ich guter Dinge, dass die Distanz stimmen könnte.
Die Geschwindigkeitsmessung reagierte auf derlei Ausfälle geradezu hysterisch: so war ich angeblich mal mit 5,9 km/h und dann wieder mit 15,8!!!km/h unterwegs. Ersteres würde eine Degradierung zur Ultra-Schneckenabteilung bedeuten , letzteres wäre doch an und für sich ein Grund zur Freude, - kann aber wohl leider nicht ernst genommen werden, da mein Tempo eher gleichmäßig blieb, von profilbedingten Schwankungen einmal abgesehen.
Die halbwegs realistisch gemessenen Streckenabschnitte bestätigten meine Befürchtung, dass bergauf der 6er Schnitt nicht mehr status quo ist, da war ich eher mit 6.30 min/km unterwegs. Dafür rolle ich bergab tatsächlich im 5er Schnitt talwärts und so erklärt sich dann auch die Gesamtlaufzeit von 57.58 min am Ende.
Schön, dass das nun auch geklärt ist ;-)

Dienstag, 17. Mai 2005

Schöne neue Groupiewelt

Auch, wenn es schon ein Weilchen zurückliegt, mein Debut als Düsseldorf-Marathon-Groupie - heute will ich das Spektakel nochmal Revue passieren lassen.
Es ist schon eine ganz spezielle Sache, so ein Ereignis, das man für gewöhnlich von "innen" erlebt, als Außenstehende mitzuverfolgen.
Für einen Zuschauer, der selbst noch keinen Marathon gelaufen ist, mag es wieder ein anderes Gefühl sein.
Alles kam mir so bekannt vor...die vielfältigen Anzeichen der Nervosität ringsherum, die locker-flockigen Sprüche, die man nebenbei aufschnappte und die offensichtlich auch zur Vorstart Atmosphäre dazugehören, Blicke auf die Uhr in immer kürzeren Abständen, sammeln, einreihen, Startschuss.
Als Groupie oder Supporter steht man durchaus auch unter Stress: immerhin möchte man ja an möglichst vielen Streckenabschnitten auftauchen um seiner Rolle optimal gerecht zu werden. Also heißt es, frei nach Front 242: im Rhythmus bleiben, nie den Anschluss verlieren und einen Routenplan erstellen.
Uns erschien zunächst einmal der Kilometer 8, der luftlinienmäßig höchstens einen Kilometer Fußmarsch erforderte, für die erste Anfeuerung geeignet. Was mich doch sehr irritierte, war der freundliche Hinweis einer mir unbekannten Dame, man könne dahin mit der U-Bahn fahren...also man hat auch als Groupie ja wohl noch einen Rest Ehrgeiz und marschiert!!! Einen Kilometer mit der U-Bahn...nee, so tief will man nicht sinken!
Dann steht man also in der Pole-Position und wartet. Nach erschreckend kurzer Zeit erspäht man das Führungsfahrzeug. Dicht dahinter kleben vier dunkle, geschmeidige Läufergestalten...es ist faszinierend, sie vorbeizischen zu sehen. Mit beachtlichem Abstand läuft die europäische Verfolgergruppe durch, allerdings nicht im Pulk, sondern schon mehr vereinzelt,...die Leistungsdichte ist vorne doch eher begrenzt. Schon nähern sich die ersten Lokalmatadoren und Altersklassen-Haudegen...aber nein: zuvor zieht die erste Frau, Luminita, vorbei. Sehr, sehr weit vorne: das heißt, dass ihr Lauf qualitativ hochwertiger ist als das Männer-Rennen.
Jetzt erst wird das Feld dichter. Diejenigen, die jetzt vorbeilaufen, sind immer noch verdammt schnell unterwegs...vermutlich um die 3 Stunden. Wenige Frauen, viele Männer. Unterschiedlichste Gestalten und Verfassungen. Die einen locker-geschmeidig, die anderen jetzt schon angestrengt wirkend.
Früher als erwartet läuft auch unser Matador vorbei und gehört eindeutig zur lockeren Fraktion.
Nachdem wir noch ein Weilchen auf uns bekannte "Nachzügler" gewartet haben, wird es Zeit den nächsten Punkt anzusteuern. Kurz nach der Halbmarathonmarke beziehen wir in strömendem Regen Position und können live und in Farbe das Warmtrommeln einer Samba-Kapelle miterleben.
Wieder einmal dauert es nicht lange, bis die Afrikaner auftauchen, allerdings nicht mehr dicht beisammen, sondern nacheinander. Ansonsten bleibt die Reihenfolge vorne nahezu unverändert. Luminita hat sich von der zweiten Frau deutlich abgesetzt: sie braucht nichts mehr zu fürchten. Unser Matador wirkt nach wie vor frisch, - und das an der Stelle, wo ich zwei Jahre zuvor einen Heulkrampf erlitten hatte und drei Minuten lang nicht weiterlaufen wollte.
Kurze Zeit später setzen wir uns in Bewegung, um bei Kilometer 30 (oder war es 32?) unserer Groupiepflicht nachzukommen. Auf dem Weg dorthin erhaschen wir nochmal einen Blick auf die Spitzengruppe...da hat sich was verändert...ein Südeuropäer vorne dabei?
Unter der Brücke offenbart sich, wer Marathon läuft und wer Marathon erleidet. Spreu und Weizen, gut voneinander zu unterscheiden. Das muss sich später nicht unbedingt an der Zeit ablesen lassen. Es werden Recken nach 3.30 h ins Ziel kommen, die einen tollen Durchmarsch hatten und andere, die kämpfen und beißen mussten.
Unser supporteter Top-Athlet schwächelt immer noch nicht. Eigentlich sieht er so aus, wie am Start: frisch, unangestrengt,...sehr merkwürdig. Wir sind begeistert!
Nun auf zum Ziel. Wir überqueren die Brücke und beäugen relativ mitleidslos die Gestalten, die jetzt erst diese Brücke erklimmen, durchweg einen desolaten Eindruck erwecken und doch noch 17 oder 18 km vor sich haben...es ist ein Jammer.
Was mich besonders deprimiert ist die Tatsache, dass ich auch darunter wäre. Jedenfalls, wenn ich über 4.30 h für den Marathon benötige...will ich das? Nein, das will ich nicht. Ich schwöre mir hier und jetzt, auf dieser Brücke, dass ich keinen Marathon mehr laufe, wenn ich nicht wenigstens im Training eine realistische Chance sehe, in 4 h, maximal 4.13 h das Ziel zu erreichen. Sollte es unterwegs dann zu unerwarteten Einbrüchen kommen und ich doch länger brauchen...egal. Aber nicht starten, wenn ich vorher weiß, dass es so lange dauert.
Ein letzter Blick auf das hintere Feld - und schon befinden wir uns in einem Paralleluniversum: Hier haben glückliche Finisher das Ziel vor Augen. Hier ist es geschafft, hier erhebt man die Arme und ist ein Held!
Hier macht der Marathon Spaß, auch den Groupies. Zumal dann, wenn der supportete Läufer nun, nach nur 3.20 schon gesichtet wird. Noch 2 min bis zur Zielmatte...na, da mussten wir ja nicht lange warten.
Kurze Zeit später wird es für die Läuferscharen, die noch unterwegs sind, richtig ungemütlich. Wind kommt auf, der Himmel weint. Ich wäre jetzt noch auf der Strecke. Danke, lieber ungnädiger Wettergott, dass ich nicht gestartet bin.

Donnerstag, 12. Mai 2005

...

Dave Gahan, geboren am 9. Mai 1962 und Sänger einer bekannten britischen Band , hat seinen 43. Geburtstag gefeiert - den man ihm kaum ansieht. Herzlichen Glückwunsch nachträglich! dave01

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