Das ist ja fast unheimlich. Eben noch war es unendlich lang bis zum Marathon-Termin...jaaaa, irgendwann mal im Juni, noch jede Menge Zeit, fast noch unwirklich... und plötzlich ist die 2. Woche Marathonvorbereitung abgeschlossen und nur noch 7 Tage, danach geht die Runterzählerei in Wochen gemessen schon einstellig weiter!
Heute nur kurz und knapp das Wort zum Ostersonntag:
manchmal habe ich ja fast ein bisschen Angst vor mir und meiner buchhalterischen Mentalität. Das war früher aber anders;-)
Als Jugendliche besaß ich null sportlichen Ehrgeiz, null Organisation, null Hang zum Aufstehen vor Mittags und null Selbstdisziplin.
Und heute: da leiere ich mir doch tatsächlich ohne zwingende Notwendigkeit die 16 km aus dem Kreuz, nur weil das dann wieder so 'ne hübsche 60 als Summe ergeben wird. Mama, mir ist das unheimlich :-)))
Mir geht's aber gut dabei, die Nase war heute auch nicht mehr zu, sondern die Verstopfung war endlich einem anständigen Schnupfen gewichen, alles im Fluss sozusagen.
Woche 2 abgeschlossen: 60 km in 4 TE
Di 10 km TDL (Tempodauerlauf)
Do 9 km LDL (Langsamer Dauerlauf)
Sa 25 km LJ (Long Jog)
So 16 km MDL (Mittelschneller Dauerlauf)
kylie - 27. Mär, 18:03
25 km nach innerer Ansage...trotz immer noch nicht völlig wiederhergestelltem gesundheitlichen Wohlbefinden.
Aber irgendwie blieb mir nichts anderes übrig: Sonntag möchte ich einen auf Family mimen, zwar laufen, aber nicht gerade die lange Runde...Montag ist Lauftreff am Unterbacher See, da wird es auch nichts längeres werden...nächste Woche will ich das Training im Hinblick auf den 10 km Wettkampf am Sonntag etwas reduzieren und nichts über 1.30 h machen. Ergo musste es heute zu einem Half-Long-Jog gereichen.
Als sich mein Freund heute morgen um 5.30 h aus dem Bett zur Arbeit quälte, freute ich mich eigentlich auf's genüssliche "Nochmalumdrehenundweiterpennen". Da ich als treusorgende Lebensteilzeitabschnittsgefährtin aber bereits Kaffee gekocht, uns beiden serviert und reichlich davon verköstigt hatte, fiel mir das erwünschte Einschlafen doch recht schwer...ich lag also zwar eine bequeme Schnarchposition suchend im Bett, mal auf der Seite, dann auf dem Rücken, dann auf dem Bauch...doch plötzlich, nachdem ich mindestens zehn Mal um meine eigene Achse rotiert und eine öde schlaflose Stunde vergangen war, deuchte es mich, als sei es eine geniale Idee, doch schon aufzustehen.
Weiteren Kaffee in mich hineinschüttend gammelte ich zu frühmorgendlicher Stunde vor'm PC rum, erstellte ein paar Playlists und verschob den Start meines Laufs halbstündlich.
Es galt ja einiges zu bedenken: konnte ich es überhaupt verantworten, heute einen langen Lauf zu unternehmen? Immer noch verstopfte Nase und Brummschädelfeeling. Diesbezüglich gelangte ich innerhalb der ersten halben Stunde zu einem positiven Entschluss: ja, der Höhepunkt des Siechtums war gestern bereits überschritten, heute würde mein Körper eine lange, aber dafür langsame Belastung verkraften können.
Die nächste halbe Stunde verbrachte ich mit geistiger Streckenplanerstellung. Es sollte eine große Runde ab Haustür werden, aber nicht in meinen üblichen, abgenudelten Laufrevieren. Nein, da musste eine motivierende Streckenführung her, die zugleich noch in Teilbaschnitten vermessen war. Genialerweise noch ein Sportplatz mittendrin, an dem man eine Tempoüberprüfung durchführen konnte.
Nachdem die Route geistig feststand, widmete ich die nächste halbe Stunde der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Für's Essen war's jetzt, um 8.30 h ein bisschen spät, schließlich wollte ich um 9 Uhr auf der Piste sein...aber Nüchternläufe behagen mir auch nicht. Für solche Fälle gibt's nur eine Lösung: Milupa Bananen-Babybrei! Ist ruckzuck verdaut, liegt nicht schwer im Magen und macht satt.
Tatsächlich startete ich um Punkt 9 Uhr mit so etwas ähnlichem wie Laufen...eingedenk des traurigen Umstands, dass ich mich erst gute 3 km berghoch katapultieren musste, wollte ich meine Körner nicht zu früh verschießen ;-)
Nach dem Anstieg ging es erst recht flach weiter, danach lief ich den Großteil der mühsam gewonnenen Höhenmeter wieder talwärts, um direkt im Anschluss erneut hocheiern zu müssen...das ist hier im "Bergischen" leider immer so :-(
Bis zum Sportplatz an der Oberbergischen Straße waren es geschätzte 11,5 km...nun sollte der Test auf der Bahn mir Aufschluss über die tatsächliche Geschwindigkeit geben. Ich war von einem Mittel um die 6.45 min/km ausgegangen. 2 km auf der Bahn legte ich in 12.30 min zurück, also 6.15 min/km - aber das war ja auch flach und vermutlich hatte ich instinktiv das Tempo etwas angezogen.
Der nächste Streckenabschnitt führte durch ein hügeliges Waldstück...das waren, wie ich aus früheren Vermessungen wusste, ziemlich genau 6 km. Dafür brauchte ich exakt 38.31 min. Nun fehlten also nur noch läppische 5,5 km zu meinem Glück, natürlich ebenfalls wieder eine gelungene Mischung aus Up-and Downhill: 35.30 sagte meine Uhr, und zur Gesamtstrecke meinte sie 2.44.07 h.
In der gleichen Zeit bin ich letzten Sonntag 2 km weniger gelaufen...aber an der heutigen Streckenlänge habe ich trotzdem durch die vielen Stichproben keinerlei Zweifel. Dafür war ich aber heute auch zu keiner Endbeschleunigung fähig: die Zunge hing mir aus dem Hals (wie immer kein Wasser dabei) und auf den letzten 1,5 km, die auch zu allem Überfluss noch ganz minimal, aber zäh anstiegen, kämpfte ich nur noch um's Ankommen. 30 km hätte ich heute um keinen Preis der Welt geschafft. Aber auf die 25 km bin ich trotzdem mächtig stolz!
kylie - 26. Mär, 19:23
Dieses öffentliche Laufen schubst mich schon irgendwie an...
Zum Beispiel das Kilometerspiel:
Es hat lange gedauert, bis ich mich mal aufgerafft hatte, mir das anzuschauen. Ich bin eh nicht mit besonders viel Spieltrieb ausgestattet...so Spieleabende, womöglich noch mit nicht endenden Strategiespielen, so Siedler-von-Catan-mäßig sind mir ein Grauen. Das einzige, wozu ich mich meiner armen, vernachlässigten Kinder wegen früher gelegentlich aufgerafft habe, war Mensch -Ärgere-Dich und Malefiz.
Und nun also Kilometerspiel...was'n das???
Nachdem ich bereits wochenlang wusste, dass es das gibt, aber nicht, was genau das ist, habe ich mich da doch mal aus Neugier eingelogt, mir die erste Gruppe ausgesucht und mitgemacht.
Faszinierend!!!
Dass es Leute gibt, die so viel laufen!!! Und andere, die einfach nur brav ihre 5 km pro Woche eintragen...und sowohl der Ultraläufer als auch der, der in homöopathischen Dosen läuft, trägt seinen Teil zum Fortkommen der Gruppe bei.
Da ich erst ab Herbst 2004 dazugestoßen war, machte die Sache zwar Spaß, aber nicht annähernd so viel, wie 2005.
In diesem Jahr bin ich Kilometerspielerin von Jahresbeginn an und kann so genau sehen, wo ich stehe...bzw laufe...
Gestern hat mir die fette 600, die nach einem ansonsten schlappen 9 km Lauf erschien, doch ein kleines, erfreutes Staunen abgerungen. Dabei hatte ich schon seit morgens geschwächelt, als ob eine Krankheit in mir darauf lauerte, zuschlagen zu können. Leichtes Kratzen im Hals, Nase zu, Kopfschmerzen...es war klar, dass der donnerstägliche Sportplatzevent mit Tempoeinheiten für mich besser ausfallen würde. Für anspruchsvolles Laufen fühlte ich mich einfach zu miserabel...aber so eine minimalistische Runde mit angezogener Handbremse sollte wohl möglich sein. Folglich eierte ich also eine Stunde lang durch die Gegend, bis ich 9 km voll hatte...trug die zurückgelegte Distanz in meine Kilometerspiel-Tabelle ein..und wurde mit der 600 belohnt !!!
Das Highlight des ansonsten komplett schwarzen Tages!
Schwarz (And One)
So verloren dich deine freunde
Und so begehrt dich dein feind
Vielleicht weisst du nicht wie leben geht
Lauf los - ich kann es
Ich kann es seh'n
Ich kann es seh'n
Wie wunderbar die engel sich vergeh'n
Ich kann es seh'n
kylie - 25. Mär, 09:39
Er verfolgt mich seit Anbeginn aller Zeiten: der Sechser-Schnitt.
Leider unterliegt er auch dem Wandel der Zeit: Früher war alles besser: die Luft frischer, das Gras grüner, die Schüler machten die Sitzplätze im Bus noch ab und zu für ein gebrechliches Ömchen frei, und der Sechser Schnitt war langsam.
Es liest sich ganz harmlos und unspektakulär: 10 km mit dem Lauftreff Friedrichsberg in 1.03 h. Ich hätte aber Stein und Bein geschworen, dass es 11 km waren!!! Jede Faser meines doch nicht gänzlich laufunerfahrenen Körpers schrie: 11 km. An den Bergen vielleicht langsamer. Aber bergab! Und überhaupt. Summa Summarum muss das schneller gewesen sein. Die letzten 2 km bergab nochmal leicht das Tempo angezogen. Ich neige eigentlich nicht zum Schönrechnen. Und ich habe mir bislang immer zugetraut, mein Tempo vielleicht nicht auf die Sekunde genau, aber doch ziemlich solide schätzen zu können.
Aber die Cracks vom Lauftreff meinten gönnerhaft, ich könne mir 10 km aufschreiben. Bäh.
Tue ich also, aber unter Protest. Ich habe 11 km gefühlt. Basta. Was kann ich dazu, wenn den schnellen Kerlchen der Sechser Schnitt langsam vorkommt??? Zu gerne hätte ich heute so eine Messausrüstung mein eigen genannt, aber eine, die auch im Wald zuverlässig arbeitet.
Andererseits kann es doch wohl möglich sein, dass die Cracks Recht hatten und ich nicht: 1.20 h beim Neandertallauf als hügeliges Wettkampfergebnis liegt bei ca 5.45 min/km.
Und heute war die Strecke auch hügelig und ich fühlte mich zwar angestrengt, aber nicht an der Keuchgrenze.
Das lässt also folgende Erkenntnis und Schlussfolgerung zu (und ich habe das in meine Kilometerberechnungen ja auch längst einbezogen...klammheimlich, ohne mich mit der Tragweite auseinanderzusetzen): Der Sechser-Schnitt von früher ist der Sechsdreißiger- Schnitt von heute. Satte 30 Sekunden Aufschlag.
Das Unternehmen Marathon in 4.30 h erfordert also tatsächlich genau so viel Aufwand und Anstrengung, wie eine Zielzeit von meinetwegen 4.10 h vor ein paar Jahren. Allein schon deshalb, weil der Sechser-Schnitt vom Wohlfühl- zum Renntempo mutiert ist.
Um es mit DM zu sagen:
Ein hartes Stück Arbeit liegt noch vor mir...
Work Hard
You've got to work hard, you've got to work hard
If you want anything at all
You've got to work hard, you've got to work hard
If you want anything at all
Nothing comes easy
It never will
Nothing comes easy
But a broken will
Song-Info
"Work Hard" ist als B-Seite zur Single "Everything Counts" und auf dem US-Album "People Are People" erschienen. Jahr der Erst-VÖ: 1983
kylie - 22. Mär, 21:33
Regenwahrscheinlichkeit 10 %, Windstärke 4, 17 °, - was zieht Frau da an?
Als ich gestern meinen Seesack für Düsseldorf packte, war ich mir einzig und allein beim Schuhwerk sicher: Die fast noch neuen Asics 1100 mit genau 42 km (aber nicht am Stück) auf den Sohlen müssen allmählich mal zeigen, ob sie und meine Füße auf längeren Strecken miteinander klarkommen.
Dass auch die Kapazität eines recht üppig dimensionierten Seesacks nicht gegen unendlich reicht, merkte ich, als ich zusätzlich noch 2 Paar Socken, die lange Buxe (falls doch kalt), die Dreiviertel-Buxe (Allzweckwaffe), die kurze Buxe (für unerwartete Hitzewellen), das Odlo Unterhemd (s.o), das Kurzarm-Shirt (s.o.), das ärmellose Shirt (s.o.), die Windjacke, den Langarm-Windpulli, zwei Lauf-BHs und zwei bequeme Slips hineinquetschte. Passte aber in entsprechender "Propfung" alles, perfekt!
Ach nein, ich wollte mich nicht für einen 36 Stunden Lauf ausrüsten, sondern lediglich für alle Eventualitäten des geplanten 23 Kilometer "Middle Jogs" gewappnet sein.
Noch, als ich heute Morgen bereits fertig gewandet im Auto saß und mich gen Treffpunkt chauffieren ließ, nagten die Zweifel, ob denn nun die Kombi aus langer Hose, Odlo-Hemdchen und Kurzarm-Shirt clever gewesen war. Musste ich gerade da Ralf und Charly erblicken, Ralf in kurzer Hose? Kurze Hose, ...und ich in lang!!! Ich würde schwitzen, eingehen wie eine Primel. Als nächsten sah ich Stefan: Dreiviertelhose, die Nummer sicher! Ach, seine Waden würden Kühlung erfahren, während mein Schweiß nahtlos vom Bein in die Socken hineinrinnen würde...
Außer Konkurrenz dann warm eingepackt Mik: als Fahrradbegleitung war bei ihr die Gefahr eines Schweißausbruchs bei geplantem 7er Schnitt sicher nicht gegeben!!!
Bei genauerem Hinsehen war ich zwar die mit den langen Beinkleidern, dafür aber auch die mit dem dünnsten Oberteil und Gänsehaut an den Armen...der gerechte Ausgleich sozusagen.
Langsam setzten wir uns in Bewegung: anfangs wirklich dem Gefühl nach sehr langsam...aber es sollte ja auch ein gemächlicher Lauf werden. Ich schätze mal, wir lagen anfangs noch einiges über dem 7er Schnitt, steigerten uns dann aber auf der anderen Rheinseite ein bisschen...nicht viel, aber doch spürbar. Heerscharen von Radlern, Skatern, Walkern, Läufern und Spaziergängern bevölkerten die Strecke: teilweise erforderte das Ausweichen recht hohe koordinative Fähigkeiten.
Bei km 18 meldeten meine Beine mal kurzfristig leichte Müdigkeit an, aber als sie einsahen, dass das Aufmucken nichts nutzte, verrichteten sie ihren Dienst wieder mehr als zufriedenstellend. Auf der Rheinbrücke, das Apollo schon in Sichtweite, merkte ich deutlich, für was das langsame Anfangstempo gut gewesen war: ich fühlte mich fit, frisch und energiegeladen - eine kleine Beschleunigung zum Schluss hin bot sich da förmlich an!
Fazit: zwar habe ich für 23 km noch nie so lange - 2.44 h -gebraucht...aber normalerweise habe ich mich auf den letzten Kilometern eines längeren Laufs auch immer wesentlich ausgelaugter gefühlt. Wäre ich alleine gelaufen, hätte ich vielleicht 20 km lang etwas mehr auf die Tempotube gedrückt, um dann die letzten 3 km zu verrecken. Andersrum war es schon schöner ;-)))
Dieser Formtest hat mir doch ein bisschen Zuversicht gegeben...ich war schon mal schlechter drauf...es besteht also weiterhin Hoffnung! Außerdem machen die längeren Läufe in Begleitung richtig Spaß! Und sie kommen einem auch nicht so lang vor!!!
60 Kilometer diese Woche in 5 Trainingseinheiten ...Woche 1 erfolgreich absolviert!
kylie - 20. Mär, 18:36