Mittwoch, 24. August 2005

Ich sag' zum Abschied...

...schnell noch mal Servus ;-)
Liebe kleine treue Mit-Leserschaft, heute will ich mich von Euch verabschieden. So viel Spaß das Bloggen auch gemacht hat, sollte es aber doch ursprünglich der Lauf-Motivation dienen, speziell im Hinblick auf einen neuen Marathonstart.
Ein öffentliches Schwangerschaftstagebuch möchte ich Euch (und vor allem mir ;-) ersparen - das muss ja nicht sein.
Dass ich mich in sportlicher Hinsicht nicht hängen lasse, dürften sich alle, die mich auch nur ein bisschen kennen, denken können. Im Kilometerspiel werde ich natürlich weiterhin brav meine bescheidenen Anteile am Erfolg meiner Teams eintippen!
Aber nicht jeder unspektakuläre 5 km Lauf mit Bauch muss ab nun an dieser Stelle verewigt werden...ich laufe halt weiter durch die Gegend, solange ich mich dabei wohl fühle und das Gewicht mich nicht nach unten zieht. Sobald es aber sehr beschwerlich wird, gibt es Alternativen wie Schwimmen, Walken (jawoll, ich bin ja vor nix fies :-))) Sportstudio...
Und wer weiß, vielleicht klappt meine optimistische Langzeitplanung ja tatsächlich und es geht hier oder anderswo im WWW dann doch irgendwann noch mal um's Thema Marathon.
CU l8r

Dienstag, 23. August 2005

Langzeitplanung?

Dass sich nicht alles perfekt planen lässt im Leben, habe ich schon einige Male erfahren. Trotz Hang zu Perfektionismus haben sich entscheidende Wendungen bei mir häufig spontan ergeben.
So ist mir eine kindliche Eigenschaft erhalten geblieben, die viele im Erwachsenenleben nach und nach verlieren: die Fähigkeit, sich sehr schnell auf Veränderungen total flexibel einstellen zu können und Dinge auf sich zukommen zu lassen.
Als es im Frühjahr galt, die Marathonpläne zu canceln, genügte ein Abend mit Hadern und "Auskotzen" um anschließend völlig auf die neue Situation eingestellt zu sein. Auch die Trainingspause konnte ich genießen und mich darauf freuen, langsam wieder in Schwung zu kommen.
Zur Zeit überlege ich, welchen Stellenwert ich dem Laufen demnächst geben will oder kann. Während der nächsten Wochen kann ich ja einfach so weitermachen wie bisher, immer vorausgesetzt, es bleibt annähernd so unkompliziert. Spannender ist da die Frage, wie es nach der Geburt weiter"läuft". So, wie ich mich kenne, wird das Thema drei Monate lang unter "ferner liefen" ein verschüttetes Schattendasein fristen..da gibt es einfach wichtigere Dinge. Und ich weiß ja aus Erfahrung, dass ich in der ersten Zeit eine ziemliche Glucke bin.
Danach aber auf jeden Fall langsam wieder in Form kommen - 2006 aber wirklich nur vorsichtig aufbauen.
Sämtliche darüber hinausgehende Ambitionen, wenn sie sich denn abzeichnen, werden auf 2007 vertagt werden müssen...
Aber wie schrieb ich noch eingangs? Es ist nicht alles planbar! Trotzdem: die Perfektionistin in mir plant schon munter vor sich hin ;-)

Samstag, 20. August 2005

Rauf mit den Pfunden - runter mit der Leistung - die Folgen eines ComingOuts

Seit dieser Woche wissen es nun wirklich Hinz und Kunz, vor allem die Chefetage, sämtliche Kolleg(inn)en und sogar der Vater meiner beiden Großen! Die Erleichterung über den Rundumschlag in Sachen ComingOut sollte zu einem erstaunlichen Phänomenen auf der Waage führen ;-)
Nachdem sich gewichtsmäßig über 13 Wochen bei mir rein gar nichts veränderte, alle Klamotten passten und lediglich meine BHs aus allen Nähten platzten, stand ich am Morgen nach der allgemeinen Bekanntmachung auf, stellte mich auf die Waage und sprang vor Schreck schnell wieder runter: über Nacht hatte ich satte 1,5 kg zugenommen und zwar, wie sich bei ausgiebiger Betrachtung vor dem Spiegel herausstellte, eindeutig am Bauch!
Nicht, dass ich über das Zunehmen an sich überrascht gewesen wäre - das wird ja nun fröhlich so weitergehen - aber diese Explosion innerhalb 24 Stunden fand ich schon interessant. So als ob mein Körper vom Gehirn nun endlich das Okay bekommen hätte ;-)
Alle hatten so super reagiert, dass ich total überwältigt und gerührt war. Mein Chef kam extra an die Uni, um mich in den Arm zu nehmen, Kolleginnen aus anderen Filialen riefen abends an, nachdem sich die "Sensation" herumgesprochen hatte, in meiner alten Elberfelder Filiale begrüßten mich die Kolleginnen sozusagen spalierstehend als Glückwunschkomitee!

Der morgendliche Lauf dämpfte meine euphorischen Gefühle allerdings ein wenig: noch nie hatte ich die Hügel meiner Hausstrecke so mühsam erklommen, noch nicht mal bei absolutem Eisentiefstand. Ich fühlte mich tonnenschwer...wie soll das erst werden, wenn's wirklich losgeht mit den Kilos? Und für 9 km brauchte ich fast eine Stunde...Pulswerte blieben bei dieser Langsamkeit hübsch niedrig, aber ich hatte das Gefühl, auch nicht schneller zu können. So, als ob der Maximalpuls bei 150 und nicht bei 180 läge! Da war ich bei den "Bergen" mit 145 Schlägen dann ja schon dicht dran ;-)
Aber insgesamt kann ich ja nun wirklich nicht klagen: mir war nie übel, keine wie auch immer gearteten Beschwerden...also wieder mal mein typisches Jammern auf hohem Niveau. Das ist mir bewusst, aber trotzdem fand ich den Lauf gestern deprimierend! Mal sehen, wie's heute klappt...habe mich aber vorsichtshalber noch nicht gewogen...

Mittwoch, 10. August 2005

Schon 12 von 40 geschafft ...

Man kennt es ja vom Marathon: erst ist alles einfach, man fühlt sich frisch und ist zu allen Schandtaten bereit.
Aber ab Km 20 wird's oft schon schwieriger: mangelndes Training, zu forsches Anfangstempo oder auch einfach nur miese Tagesform bereiten hier manchmal bereits Probleme.
Ach, und dann der Km 30: eine magische Marke irgendwie, wer so weit gekommen ist, hat schon das Ziel vor Augen...wären da nur nicht noch die letzten, zähen Kilometer.
Noch geht's mir richtig gut. Aber ich bin ja auch erst bei Km 12 angelangt.
Ich schließe die Augen und aus Kilometern werden in meiner Vorstellung Wochen...wie viele liegen da noch vor mir und müssen erst noch "gelaufen" werden...
40 Wochen Trainingsmarathon und dann das Finale, ein Ultra der ganz besonderen Art.
Ich erinnere mich: ursprünglich sollte dieser Blog doch meine Frühjahrs-Marathonvorbereitung dokumentieren. Daraus wurde nix, aber aufgeschoben sollte nicht aufgehoben sein. Der Herbst lockte mit zwei Runden um den Baldeneysee.
Und nun stecke ich mitten in den Vorbereitungen zu einem gänzlich anderen Marathon. Das Training dafür nehme ich sehr ernst und mein Zeitziel lautet in diesem Fall: sub 4 h ;-)

Mittwoch, 3. August 2005

Weseridylle

Weihnachten weilte ich zuletzt in der alten Heimat - dementsprechend groß war die Freude auf unseren Familienausflug in das sommerliche Weserbergland!
Es ist immer wieder eine Reise in die Vergangenheit, besonders, wenn man sich dem Ziel nähert und Ortschaften mit merkwürdigen Namen wie Brakel, Ottbergen und Godelheim durchquert.
Dann taucht auch schon Höxter auf! Am Ortseingang sage ich wie üblich mein Sprüchlein her: "Da oben ist der Felsenkeller, da habe ich meine wildbewegten Zeiten verbracht", was von Fahrer und Hinterbänklern regelmäßig feixend zur Kenntnis genommen wird.

Hat man die Kreisstadt hinter sich gelassen und fährt geradeaus weiter, erspäht man nach 5 Kilometern das gelbe, dicht an die Weser geschmiegte Domizil des "Prinzen"...oder "Fürsten"...(meine Mutter kennt sich da besser aus, es ist jedenfalls im adligen Besitz derer von Ratibor), was nicht vor alljährlichen Überschwemmungen schützt.
Weiter oben steht vom ehemaligen Flecken "Nachtigall" lediglich noch das Haus von Großonkel Heinrich und Tante Maria, mein Elternhaus musste vor einigen Jahren der sich ausdehnenden "Tongrube" weichen und wurde abgerissen. Als Kind habe ich immer im Tonloch, wie wir es damals nannten, gespielt - was war das herrlich, aus Lehm und Ton kleine Ziegel zu formen und in der Sonne trocknen zu lassen, Kröten in den Teichen zu fangen und einfach nur im Schlamm zu suhlen!
Meinem Opa gehörte die Ziegelei, die den Ton zur Produktion benötigte...ich denke nicht, dass er zugelassen hätte, dass die Nachtigall dem Erdboden gleichgemacht wird. Mein Onkel jedoch sah keine andere Möglichkeit, und so siedelte meine Mutter nach Albaxen in das Haus meiner verstorbenen Großeltern um.
Immer noch wird es mir ein bisschen weh um's Herz, wenn ich das Grundstück sehe, auf dem einst unser Haus stand. "Nachtigall, ick hör' Dir trapsen" - fragt mich nicht, wie oft ich mir den Spruch früher anhören musste ;-)

Doch es gibt auch schöne Veränderungen, so z.B. die Tonenburg, die wunderbar hergerichtet wurde, seit ich als Kind in den Ruinen herumkletterte. Jetzt ist in den Gemäuern ein Hotel, spezialisiert auf Zweiradgäste aller Art, sowie rustikale Gastronomie angesiedelt - und meine Mutter wohnt fast nebenan, in drei Minuten ist man da!
Lässt man die Tonenburg rechts liegen und folgt einem kleinen Weg, wird man mit Weserromantik der perfekten Art belohnt: ein traumhafter Blick auf den sich dahinschlängelnden Fluss und die Möglichkeit, endlose Läufe auf dem Weserradweg zu absolvieren. Man könnte, wenn man denn wollte (und könnte ;-) locker 100 km laufen, ohne sich zu langweilen - über diese und jene Brücke, rechts und links der Weser, wie es einem gefiele...
Mir hätte es schon gefallen, wenn ich meine Laufbuxe nicht vergessen hätte!!! Wohl oder übel musste ich mich in eine alberne weiße Nordic-Walking-Flatterhose meiner Mutter gewanden und kam mir ziemlich affig vor. Da ich jetzt immer mit Pulsuhr trainieren muss, trug ich links den neuen Pulsomat, rechts den Garmin, was in Kombination mit der Pumphose eine echte Witzfigur aus mir machte. Egal, hier kannte mich ja keiner mehr, also die Zwei-Länder-Zwei-Brücken-Runde.
Gleißender Geburtstags-Sonnenschein, wenig Schatten, aber der Puls blieb bei einem 6.30er Schnitt brav auf 130. Es nahte die Holzmindener Brücke - ich lief ins benachbarte Bundesland Niedersachsen hinein. Nach dem kleinen Anstieg wollte der Puls nicht mehr unter 135 sinken, aber bis 140 war ja okay. Auf der anderen Weserseite erschwerte Gegenwind das Vorwärtskommen doch enorm, aber wenigstens kühlte er ein bisschen. Die Kraft der Sonne hatte mittlerweile stark zugenommen, Puls dicht an 139.
Endlich am Horizont die Lüchtringer Brücke, - aber sie kam und kam nicht näher, eine Fata Morgana vielleicht? Doch sie war es, wirklich und wahrhaftig. Der Aufstieg trieb den Puls kurzfristig auf 150, egal...aber er sank auch danach nicht mehr unter 140, sondern pendelte sich auf 141,142 Schläge ein.
Wenn ich nach der Brücke in die falsche Richtung liefe, würde ich noch Schloss Corvey besichtigen können. Aber ich befand mich ja auf bekanntem Terrain, links ging es Richtung Nachtigall, dann Ortseingang Albaxen, wieder an der Tonenburg vorbei und nach 13 Kilometern Weseridylle war der Lauf beendet.
Das war schön, Nachtigall, ick hör' Dir trapsen ;-)))

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